Ein alter Historikerstreit geht in die nächste Runde - Archäologen mit Vorwurf der "Tatsachenverdrehung" konfrontiert
Bielefeld - Um den historischen Ort der legendären Varusschlacht (auch als "Schlacht im Teutoburger Wald" bekannt) zwischen Römern und Germanen ist ein neuer Streit entbrannt. Es gebe immer mehr Hinweise, dass die legendäre Schlacht im Jahr 9 nach Christus nicht in Kalkriese bei Osnabrück (Niedersachsen), sondern in Nordrhein-Westfalen geschlagen wurde, berichtete das Bielefelder "Westfalen-Blatt". Es gebe Erkenntnisse, dass die Schlacht im Lipperland getobt habe, sagte Peter Kehne, Historiker der Universität Hannover, der Zeitung. Die Archäologen der Grabungsstätte bei Osnabrück müssten aufhören, die Tatsachen zu verdrehen.
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" verwies auf neue Bodenfunde, die Zweifel daran nährten, ob der römische Feldherr Varus mit seinen rund 20.000 römischen Legionären in Kalkriese den Tod fand. Möglicherweise sei Kalkriese nicht der Schauplatz der Schlacht gegen den Cheruskerfürsten Arminius gewesen, sondern in Wahrheit ein "Militärlager der Römer", das mit der Schlacht des tiberischen Feldherrn Caecina 15n. Chr. in Verbindung stehe, wurde der Urgeschichtler Peter Glüsing zitiert. Am Mittwoch wollen in Detmold Fachwissenschafter über die neuen Bodenfunde und Schlussfolgerungen über den Ort der Varusschlacht diskutieren. (APA/red)
Quelle:
gefunden bei derStandard.at
ich möchte in diesem Zusammenhang nochmal auf die folgenden Beiträge verweisen:
http://www.antikefan.de/forum/viewtopic.php?t=266
http://www.antikefan.de/forum/viewtopic.php?t=151
http://www.antikefan.de/forum/viewtopic.php?t=522
http://www.antikefan.de/forum/viewtopic.php?t=259
http://www.antikefan.de/forum/viewtopic.php?t=275
Hoffentlich kommt nun wieder etwas mehr Bewegung in die Diskussion. Bin mal gespannt, was bei der Fachtagung in Detmold herauskommt. Das Jahr 2009 rückt ja auch immer näher