Das versunkene Pompeji erstrahlt wieder in alter Pracht. Zumindest in der virtuellen Welt, die Forscher des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen erschaffen haben. Ihr System „Cybercarpet“ ermöglicht ein Erkunden der antiken Stadt vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 vor Christus.
Der „Cybercarpet“ ist eine Laufplattform, auf der sich Menschen ungehindert in virtuellen Welten bewegen können. Die Tübinger Forscher haben das System zusammen mit Kollegen von der Technischen Universität München, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich sowie der Universität Rom entwickelt.
Die Forscher befragten Archäologen, besuchten die Ausgrabungsstätten in Italien und werteten Zeichnungen und Fotos aus, um ein möglichst realistisches Bild vom alten Pompeji 79 vor Christus und damit vor Ausbruch des Vesuvs zu entwerfen. Pompeji eignete sich deshalb für das Projekt, weil die Stadt ist sehr regelmäßig gebaut und damit gut rekonstruierbar ist.
Auf der neuen Plattform „Cybercarpet“ kann man ungehindert in jede Richtung des virtuellen Pompeji laufen, durch die pittoresken Gassen schlendern, über die hohen Bürgersteige staunen und die hübschen Innenhöfe bewundern.
Der „Cybercarpet“ selbst sieht wie die überdimensionierte Kette eines Raupenbaggers aus. Die Glieder dieser Kette bestehen aus einzelnen Laufbändern, die sich zusätzlich senkrecht zur Bewegungsrichtung der Raupenkette bewegen. Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsbewegungen ergeben in der Summe ein Laufband, dessen Fläche sich nun in alle Richtungen bewegt. Eine Spezialbrille mit zwei kleinen Bildschirmen zeigt dem Nutzer antike Gassen und Häuser räumlich.
Quelle:
gefunden bei G/Geschichte